Bibliothek I
Bibliothek I
Bibliothek I

Die Peter Handke Bibliothek
in 14 Bänden

Werkgruppe I

Bände 1-9
Prosa, Gedichte, Theaterstücke, Filmerzählungen
7008 Seiten
€ 198,– (D)

Werkgruppe II

Bände 10-11
Aufsätze
1784 Seiten
€ 68,– (D)

Werkgruppe III

Bände 12-14
Journale
2632 Seiten
€ 89,– (D)

Im Alter von 25 Jahren – Peter Handke hatte den ersten Roman veröffentlicht, einen öffentlich-provokanten Auftritt in Princeton, vier Schauspieler im Theater das Publikum beschimpfen lassen – formulierte er seine schriftstellerische Maxime, die für ihn bis heute Gültigkeit hat: »Ich erwarte von einem literarischen Werk eine Neuigkeit für mich (…). Eine Möglichkeit besteht für mich jeweils nur einmal. Die Nachahmung dieser Möglichkeit ist dann schon unmöglich.« Bei jedem Buch, jedem Theaterstück, jedem Essay kann der Leser demnach das Unerwartete erwarten. Jede Lektüre bedeutet den Vorschlag zu einer Neuentdeckung der Welt, der Innenwelt und der Außenwelt wie der Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt, jede Veröffentlichung überrascht, verschlägt den Atem, selbst dem geübten Handke-Leser, jede Publikation schlägt Umwege ins Zentrum neuer Erfahrungen ein, jede überkommene literarische Form wird durch erprobt und zugleich erweitert, und das in Titelformulierungen, die inzwischen Eingang in die alltägliche Sprache gefunden haben: Die Angst des Tormanns beim Elfmeter, Der kurze Brief zum langen Abschied, Langsame Heimkehr, Mein Jahr in der Niemandsbucht, Untertagblues

Die Handke Bibliothek unterbreitet ein nicht abzulehnendes Angebot: Sie enthält alles, was der Autor während seines gesamten Schreiberlebens in Buchform veröffentlicht hat, ermöglicht die Konzentration der Lektüre auf einzelne Gattungen, lädt dazu ein, blätternd-lesend die mäandernden (Schreib)Versuche zu verfolgen. Kurz: Die Handke Bibliothek ist für Leser unumgänglich.

Editorische Notiz von Raimund Fellinger und Jonathan Landgrebe:

Die Bibliothek versteht sich als (nicht kommentierte) Leseausgabe, präsentiert alle von Peter Handke zwischen 1965 und 2016 veröffentlichten Bücher (Einzelschriften wie Sammelbände) in den Erstausgaben und gliedert sich in drei Werkgruppen: I. Prosa, Gedichte, Theaterstücke, Filmerzählungen, Hörspiele; II. Aufsätze; III. Journale. Die Unterteilung orientiert sich am Untertitel des 1969 erschienenen Sammelbandes Peter Handke – Prosa Gedichte Theaterstücke Hörspiel Aufsätze – und bringt als eigene Gruppe zusätzlich die vom Autor als »Journale« bezeichneten, seit 1982 von ihm ausgewählten Auszüge aus seinen Notizheften. Briefwechsel sowie als Buch oder in Zeitschriften und Zeitungen veröffentlichte Interviews sind nicht berücksichtigt, Übersetzungen wurden nicht aufgenommen ebensowenig wie Vorabdrucke, Rezensionen, Leserbriefe etc. Die erste Werkgruppe umfasst die Bände Prosa 1–6, Gedichte sowie Theaterstücke 1 und 2 (mit den Filmerzählungen); die zweite besteht aus den Aufsatzbänden 1 und 2, die dritte aus Journale 1–3. Die Bücher mit Aufsätzen und Gedichten (Als das Wünschen noch geholfen hat, Das Ende des Flanierens) werden vollständig in die Abteilung Aufsätze integriert.

Die Anordnung innerhalb der einzelnen Gruppen folgt in der Regel der Chronologie, mit der Besonderheit, daß für die Theaterstücke nicht das Datum der Uraufführungen, sondern das der Veröffentlichung als Buch ausschlaggebend ist. Die diesbezüglichen Angaben verzeichnet der Copyright-Vermerk der jeweiligen Bände der Peter Handke Bibliothek auf S. 4. (Hinweise auf die Entstehung der einzelnen Werke folgen, soweit vom Autor angegeben, auf der Schlußseite des jeweiligen Texts.)
Erstausgaben: Abweichungen von diesem Prinzip finden sich in Band 7: Gedichte gibt Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt in der Auswahl des Verfassers in dem Gedichtband Leben ohne Poesie wieder, die anderen Gedichte werden an den von der Anlage der Peter Handke Bibliothek vorgesehenen Stellen präsentiert; Theaterstücke 1 (Band 8) folgt für Publikumsbeschimpfung, Weissagung, Selbstbezichtigung, Hilferufe, Kaspar, Das Mündel will Vormund sein, Quodlibet sowie Der Ritt über den Bodensee in Wortstand wie chronologischer Anordnung den Ausgaben Stücke 1 (suhrkamp taschenbuch 43, 1972) sowie Stücke 2 (suhrkamp taschenbuch 101, 1973), die begleitenden Texte beider Bände finden sich zusammengefasst als Anhang in Theaterstücke 1; der Text Die Unvernünftigen sterben aus (Band 8) folgt der korrigierten Fassung von 1974 aus suhrkamp taschenbuch 168; in Band 10 (Aufsätze 1) werden aus Meine Ortstafeln – Meine Zeittafeln. 1967-2007 zur Vermeidung von Doppelungen nur jene Aufsätze präsentiert, die nicht in Ich bin ein Bewohner des Elfenbeinturms, Als das Wünschen noch geholfen hat, Das Ende des Flanierens, Langsam im Schatten sowie Mündliches und Schriftliches abgedruckt sind; Das Gewicht der Welt (Band 12): der Text bringt die Fassung von 1979 aus suhrkamp taschenbuch 500.
Chronologische Anordnung: Abweichungen von diesem Prinzip finden sich in Prosa 2. Das Theaterstück Über die Dörfer wird im Umfeld der Prosa publiziert, um den Zusammenhang der Tetralogie Langsame Heimkehr (Langsame Heimkehr, Die Lehre der Sainte-Victoire, Kindergeschichte, Über die Dörfer) zu erhalten; Prosa 3 platziert die fünf Versuche als eine Einheit, geordnet nach Publikationsdaten; die Aufsätze 2 sind den Schriften zum jugoslawischen Bürgerkrieg und zu dessen Konsequenzen vorbehalten, geordnet nach Veröffentlichungstermin.
Die Tätigkeit Peter Handkes als Drehbuchschreiber und Regisseur wird nur berücksichtigt, wenn sie sich in Filmerzählungen niedergeschlagen hat (Chronik der laufenden Ereignisse, Falsche Bewegung); diese bilden den Anhang zu Theaterstücke 2.

Raimund Fellinger/Jonathan Landgrebe